Handwerkskammer stellt Fahrplan für 2024 vor

Jahrespressekonferenz der Handwerkskammer des Saarlandes
Foto: HWK

Das Image der Handwerkskammer verbessern, die Fachkräftesicherung im Saarhandwerk vorantreiben und die Interessenvertretung ausbauen: Auf der Jahrespressekonferenz der Handwerkskammer des Saarlandes (HWK) nannte der neue HWK-Hauptgeschäftsführer Jens Schmitt heute Vormittag diese übergeordneten Ziele als Prioritäten für die Kammerarbeit im laufenden Jahr und darüber hinaus. Zudem gab HWK-Präsident Bernd Wegner einen Statusbericht zum Baufortschritt der neuen HWK-Bildungsstätte sowie einen Ausblick auf Terminhöhepunkte des laufenden Kammerjahres.

Image fördern, Vertrauen stärken

Das Image der Handwerkskammer und des Handwerks zu verbessern, ist Jens Schmitt ein wichtiges Anliegen. Dazu sei es wichtig, gemeinsam mit den Mitarbeitern das Vertrauen in die oberste Selbstverwaltungseinrichtung des Handwerks zu stärken: „Unsere Kammer soll als das wahrgenommen werden, was sie ist: erste Anlaufstelle für unsere Mitgliedsbetriebe, verlässliche Partnerin für Institutionen aus Politik und Wirtschaft und zentrale Interessenvertretung des saarländischen Handwerks“, betonte der Hauptgeschäftsführer bei der Pressekonferenz.

Das Dienstleistungsportfolio der Handwerkskammer mit Angeboten wie der Betriebsberatung, der Rechtsberatung, der Ausbildungsberatung und dem Weiterbildungsprogramm will er an die Bedürfnisse der Betriebe anpassen und gegebenenfalls erweitern. Die stärkere Förderung und Wertschätzung des Ehrenamtes im Handwerk will der neue Hauptgeschäftsführer zur Chefsache machen. „Ich kann mir in unserem künftigen Bildungszentrum zum Beispiel sehr gut eine Ehrenamtsakademie vorstellen, in der ehrenamtlich engagierte Handwerkerinnen und Handwerker für die Ausübung ihrer Vertrauensfunktionen fit gemacht und für neue Aufgaben qualifiziert werden“, so Schmitt.

Saarhandwerk bei der Fachkräftesicherung den Rücken stärken

Der anhaltende Fachkräftemangel zähle für die saarländischen Handwerksunternehmen nach wie vor zu den größten Herausforderungen, gleichzeitig sei die Ausbildungsbereitschaft sehr hoch, weiß Hauptgeschäftsführer Schmitt. Eine Priorität der Handwerkskammer sei es deshalb, die Betriebe nach Kräften bei der Nachwuchsgewinnung und Fachkräftesicherung zu unterstützen. Um bei ausbildungsinteressierten Jugendlichen und deren Eltern für die Attraktivität einer handwerklichen Ausbildung zu werben, setzt die HWK eine Vielzahl von Maßnahmen um. Beispielhaft nennt Schmitt die Beteiligung am bundesweiten Tag des Handwerks, die Umsetzung von Berufsorientierungsworkshops in Kooperation mit Schulen oder die App „Lehrstellenradar“, die Jugendliche bei der Suche nach einem Praktikumsplatz oder einer Lehrstelle unterstützt. Allen Jugendlichen, die sich für eine Ausbildung im Handwerk interessieren, rät er, Kontakt zu den Ausbildungsexperten der Handwerkskammer aufzunehmen: „Unsere Ausbildungscoaches unterstützen gezielt bei der Wahl des passenden Ausbildungsberufs und Ausbildungsbetriebs und geben angehenden Azubis zahlreiche nützliche Tipps, wie sie bei der Bewerbung punkten können“.

Interessenvertung ausbauen

Die tragende Rolle des Handwerks als „Wirtschaftsmacht von nebenan“ bei der Transformation im Saarland gegenüber den politisch Verantwortlichen in Kommunen, Bund und Land deutlich zu machen, sehen Wegner und Schmitt 2024 ebenfalls ganz oben auf der Kammeragenda. „Wirtschaftspolitik darf im Saarland nicht nur Industriepolitik sein. Wir brauchen eine Standortpolitik, bei der die Interessen des Mittelstandes stärker als bisher berücksichtigt werden“, fordert der HWK-Präsident. Darüber hinaus appellieren beide an die Politik, bei der Entbürokratisierung im Land nachzulegen. Außerdem gelte es jetzt, mit Investitionen in Schulen und Bildungseinrichtungen die Bildung, Ausbildung und Weiterqualifizierung der Fachkräfte von morgen zu fördern.

Bildungsstätte: Auf dem Baugelände geht‘s voran

„Wer regelmäßig in der Hohenzollernstraße unterwegs ist, kann gut beobachten, wie zügig es mit den Arbeiten vorangeht“, berichtet HWK-Präsident Bernd Wegner über die Fortschritte beim Bildungsstättenneubau. Im ersten Quartal 2024 sollen die Rohbauarbeiten abgeschlossen werden. Anschließend ist geplant, mit den Arbeiten an der Fassade, dem Innenausbau und den Dacharbeiten zu beginnen. Laut aktuellem Planungsstand soll die neue Bildungsstätte im Frühjahr 2025 bezugsfertig sein. „Die Preissteigerungen bei Baustoffen wirkten sich auch auf das Bauvorhaben unserer Handwerkskammer aus“, so Wegner.